Pharma Marketing – Grundlagen für ein Targeting

Was ist Pharma-Marketing und warum ist es so wirkungsvoll?

Pharma-Marketing folgt grundsätzlich den gleichen Prinzipien wie das Marketing in anderen Branchen: Es geht darum, Produkte und Dienstleistungen strategisch zu positionieren, die passende Zielgruppe zu identifizieren und überzeugende Botschaften zu kommunizieren. Anders als im klassischen Marketing unterliegt Pharma-Marketing jedoch gesetzlichen Vorgaben, wie etwa dem Heilmittelwerbegesetz – Unternehmen müssen daher nicht nur alle Vorschriften einhalten, sondern auch darauf achten, keine irreführenden oder übertriebenen Versprechungen zu machen.

Die besondere Wirkung des Pharma-Marketings liegt in seinem B2B2C-Ansatz: Neben der direkten Ansprache von Fachkreisen und medizinischen Entscheidungsträgern erzielt dieser Ansatz einen signifikanten Multiplikationseffekt, der indirekt auch den Endverbraucher erreicht. Besonders im Bereich rezeptfreier OTC-Produkte ermöglicht digitale Onlinewerbung eine präzise Ansprache der Zielgruppe. Dabei werden diese Produkte gezielt beworben, obwohl sie letztlich über Apotheken und etablierte Vertriebswege bezogen werden. Dieser hybride Ansatz macht Pharma-Marketing so wirkungsvoll – er kombiniert die gezielte Ansprache von Fachkreisen mit der Möglichkeit, über digitale Kanäle eine breite, indirekte Reichweite zu erzielen.

Wie identifiziert man die Zielgruppen im Pharma-Marketing?

Im Pharma-Marketing ist die präzise Identifizierung der Zielgruppen von entscheidender Bedeutung. Dabei ist es essenziell, für jede Zielgruppe eine detaillierte Persona zu entwickeln – so stellen Sie sicher, dass Ihre Botschaften in den richtigen digitalen Umfeldern ankommen. Folgende Zielgruppen sind dabei besonders relevant:

Ärzte: Diese zentrale Gruppe entscheidet maßgeblich darüber, welche Medikamente verschrieben werden. Durch die Erstellung spezifischer Ärzte-Personas, die Aspekte wie Fachgebiet, Informationsbedarf und Kommunikationspräferenzen berücksichtigen, können Sie diese Zielgruppe gezielt über digitale Fachportale, Online-Foren und E-Mail-Kampagnen ansprechen.

Apotheker: Als wichtige Berater, insbesondere bei rezeptfreien Produkten, spielen Apotheker eine Schlüsselrolle. Persona-Modelle helfen, ihre Informationsgewohnheiten und Beratungskompetenzen zu verstehen, sodass Sie maßgeschneiderte Inhalte über Social Media, Fachmagazine und digitale Weiterbildungsangebote passgenau platzieren können. Denn neben den Apothekern gibt es weiteres Personal in Form von PTAs, welches sehr relevant ist.

Krankenhäuser: Institutionen wie Krankenhäuser sind vor allem bei Großhandelsgeschäften und Ausschreibungen von großer Bedeutung. Durch die Entwicklung von Personas, die Entscheidungsprozesse und administrative Strukturen widerspiegeln, lassen sich gezielt relevante Kommunikationskanäle wie B2B-Plattformen und Fachveranstaltungen nutzen.

Krankenkassen: Krankenkassen beeinflussen durch Rabattverträge maßgeblich, welche Medikamentenmarken bevorzugt verschrieben werden. Detaillierte Personas der entscheidenden Personen helfen, die Prioritäten und Herausforderungen dieser Zielgruppe zu verstehen und ermöglichen den Einsatz von zielgerichteten, datenbasierten Kampagnen über digitale Netzwerke und branchenspezifische Portale.

Patienten: Auch wenn Patienten selten direkt die Markenwahl ihrer Medikamente bestimmen – vor allem bei verschreibungspflichtigen Produkten – spielt ihre Wahrnehmung eine wesentliche Rolle, insbesondere im Bereich rezeptfreier Produkte. Durch die Erstellung von Patienten-Personas können individuelle Informationsbedürfnisse und das Online-Verhalten analysiert werden, um gezielt Inhalte über Blogs, Social Media und Gesundheitsportale zu platzieren.

Die Entwicklung zielgruppenspezifischer Personas bildet somit die Grundlage für ein effektives digitales Marketing im Pharma-Bereich. Nur so können Sie die unterschiedlichen Informationsbedürfnisse optimal bedienen und Ihre Kampagnen erfolgreich auf den jeweiligen Kanälen und in den passenden Umfeldern platzieren.

Welche Rolle spielt digitales Marketing in der Pharmaindustrie?

Digitales Marketing ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Pharmaindustrie, da es ermöglicht, Fachkreise wie Ärzte, Apotheker, Krankenhäuser und Krankenkassen gezielt, messbar und effizient anzusprechen. Denn meist sind diese spitzen Zielgruppen bisher nur über traditionelle Wege kontaktierbar gewesen. Dazu zählen gedruckte Fachmedien und Kongresse.

Durch eine Kombination aus Programmatischer Displaywerbung, Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenwerbung (SEA) können Pharmaunternehmen sicherstellen, dass ihre Inhalte in relevanten redaktionellen Umfeldern und bei medizinischen Suchanfragen gut sichtbar sind und genau die richtige Zielgruppe erreichen. Auch Social Media spielt durch die Targeting Optionen eine zentrale Rolle. Plattformen wie LinkedIn bieten eine direkte Möglichkeit, mit Fachkreisen in Kontakt zu treten, während Facebook und Instagram eher für die Ansprache von Patienten geeignet sind. Entscheidend ist, dass alle Inhalte den strengen Vorgaben des Heilmittelwerbegesetzes entsprechen und fachlich fundiert kommuniziert werden. 

Die Herausforderung im digitalen Pharma-Marketing liegt darin, relevante Botschaften für die betreffende Zielgruppe zu übermitteln. Dies erfordert eine datenbasierte Strategie, die eine präzise Zielgruppenansprache ermöglicht, ohne gegen geltende Werberichtlinien zu verstoßen.

Welche digitalen Kanäle sind am effektivsten für Pharma-Marketing?

Der Erfolg im Pharma-Marketing hängt maßgeblich von der Wahl der richtigen digitalen Kanäle ab. Um Fachkreise wie Ärzte, Apotheker, PTA, Krankenhäuser und Krankenkassen gezielt zu erreichen, sind datengetriebene und programmatische Werbestrategien essenziell. Neben SEO, SEA und Social Media spielt insbesondere programmatische Werbung eine zentrale Rolle, da sie es ermöglicht, Zielgruppen in spezifischen, relevanten Umfeldern präzise anzusprechen. 

Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenwerbung (SEA) 

SEO ist eine entscheidende Maßnahme, um sicherzustellen, dass Pharmaunternehmen und ihre Produkte bei relevanten medizinischen Suchanfragen sichtbar sind. Durch gezielte Content-Optimierung wird langfristig organischer Traffic generiert. Ergänzend dazu bietet SEA die Möglichkeit, Werbebotschaften gezielt an spezifische Fachkreise auszuspielen. Besonders effektiv sind Google Ads-Kampagnen mit Display- oder Search-Ads, die sich exakt an Ärzte oder Apotheker richten. SEA ist besonders wertvoll, um kurzfristig Reichweite für neue Produkte oder Therapien zu erzeugen.

Programmatische Werbung & GEO-Targeting 

Ein zunehmend wichtiger Bestandteil im digitalen Pharma-Marketing ist die programmatische Werbung. Sie ermöglicht eine automatisierte, datenbasierte Ausspielung von Anzeigen in redaktionellen Umfeldern, die von Fachkreisen genutzt werden. Besonders in Kombination mit GEO-Targeting lassen sich gezielte Kampagnen umsetzen, die medizinisches Fachpersonal dort ansprechen, wo es sich aufhält – beispielsweise auf Kongressen oder in medizinischen Einrichtungen. Ein Beispiel hierfür sind große Kongresse und Messen.

Social Media 

Social Media ist ein zentraler Bestandteil im Pharma-Marketing, da Plattformen wie LinkedIn eine direkte und gezielte Ansprache von Fachkreisen ermöglichen. Über gezielte Kampagnen können Ärzte, Apotheker oder Klinikmanager mit Webinaren, Artikeln oder neuen Studienergebnissen erreicht werden. Während LinkedIn primär für B2B-Kontakte geeignet ist, bieten Facebook und Instagram die Möglichkeit, Patienten gezielt mit Gesundheitsinformationen oder OTC-Produkten anzusprechen. 

E-Mail-Marketing 

Trotz der wachsenden Bedeutung programmatischer Werbung bleibt E-Mail-Marketing ein effektiver Kanal, um Fachkreise mit relevanten Informationen zu versorgen. Personalisierte Newsletter, wissenschaftliche Updates oder Produktinformationen können gezielt an Ärzte und Apotheker versendet werden, um kontinuierlich relevante Inhalte bereitzustellen. Spezialisierte Online-Plattformen Neben den klassischen Kanälen bieten medizinische Fachplattformen wie Coliquio oder Online-Fachzeitschriften die Möglichkeit, gezielte Werbung zu schalten. Diese Plattformen sind speziell für Ärzte konzipiert und ermöglichen Pharmaunternehmen eine direkte Ansprache durch wissenschaftlich fundierte Inhalte und Werbeanzeigen. 

Wie können Endkunden im Pharma-Marketing erreicht werden?

Die direkte Ansprache von Endkunden im Pharma-Marketing ist stark reguliert und beschränkt sich in der Regel auf rezeptfreie Medikamente (OTC-Produkte) sowie Gesundheits- und Hilfsmittel. Um Patienten dennoch gezielt zu erreichen, müssen Werbemaßnahmen nicht nur strategisch durchdacht, sondern auch konform mit den Advertising-Richtlinien von Google und Meta gestaltet sein. 

Gezielte Werbung für OTC-Produkte und Gesundheitsmittel 

Während verschreibungspflichtige Medikamente nicht direkt beworben werden dürfen, können Pharmaunternehmen Endkunden über digitale Kanäle auf rezeptfreie Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel und medizinische Hilfsmittel aufmerksam machen. Dazu zählen beispielsweise Schmerzmittel, Erkältungspräparate oder Allergiemedikamente. Wichtig ist hierbei, dass alle Anzeigen den strengen Werberichtlinien von Google und Meta entsprechen, die unter anderem verhindern, dass irreführende oder gesundheitsbezogene Heilversprechen gemacht werden. 

Datenbasierte Kampagnen: Gesundheitsdaten als Schlüssel zur richtigen Ansprache 

Ein effektiver Weg, Endkunden im richtigen Moment mit relevanten Informationen zu erreichen, ist die Nutzung von Gesundheits- und Verbreitungsdaten. Beispielsweise lassen sich die regionalen Grippefälle anhand der RKI-Daten analysieren und in die Kampagnenplanung einbeziehen. Steigt in einer bestimmten Region die Anzahl der Grippeinfektionen, können gezielt Anzeigen für Erkältungs- und Grippepräparate ausgespielt werden – genau dort, wo die Nachfrage in Kürze steigen wird. 

GEO-Targeting: Krankheitsverläufe und regionale Verbreitung nutzen 

Die Kombination von Krankheitsverläufen mit GEO-Targeting ermöglicht es, Werbung für OTC-Produkte genau in den Regionen zu platzieren, in denen ein akuter Bedarf besteht. So können beispielsweise Gebiete mit hoher Pollenbelastung gezielt mit Anzeigen für Allergiemedikamente angesprochen werden, während in Regionen mit erhöhter Magen-Darm-Infektionsrate Werbeanzeigen für Elektrolytpräparate geschaltet werden. Diese datenbasierte Steuerung sorgt für eine maximale Relevanz der Werbeinhalte und eine präzisere Zielgruppenansprache. 

Differenzierte Ansprache: Verwender, Multiplikatoren und Gesundheitsbewusste 

Neben den direkten Verwendern von OTC-Produkten lassen sich auch Multiplikatoren gezielt ansprechen. Dazu gehören etwa Familienmitglieder, die für erkrankte Angehörige einkaufen, oder Gesundheitsexperten, die in Blogs oder Social Media Empfehlungen aussprechen. Durch maßgeschneiderte Kampagnen können unterschiedliche Zielgruppen mit spezifischen Botschaften adressiert werden – sei es durch Informationskampagnen für besorgte Eltern oder Produktvorstellungen für sportlich aktive Nutzer, die nach Präventionsmöglichkeiten suchen.

Fazit

Der Schlüssel zu erfolgreichem Pharma-Marketing liegt in einer kombinierten Strategie aus SEO, SEA, programmatischer Werbung und GEO-Targeting. Durch eine datenbasierte, kanalübergreifende Ansprache lassen sich Fachkreise gezielt erreichen – sei es über LinkedIn-Kampagnen, personalisierte E-Mails oder automatisierte Display-Werbung auf medizinischen Fachplattformen. Entscheidend ist dabei eine präzise Zielgruppenanalyse, um die richtige Botschaft zur richtigen Zeit im passenden Umfeld zu platzieren.

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Ihr Ansprechpartner: Michael Mauerhoff

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